„Da färbt was ab!“ Action Painting der besonderen Art
„Was ich erwarte von diesem Workshop? Ich mag Action Painting und bin einfach mal gespannt, was wir hier erleben werden.“ So antwortete die 14-jährige Laura auf die Frage des Künstlers Dietmar Walther nach ihrer Motivation, an diesem besonderen Ferienangebot im Rahmen der CARITAS-Ausstellung teilzunehmen.
Und erlebt haben sie und die anderen Teilnehmer in den zwei Tagen eine Menge: Los ging es zunächst mit einer intensiven Museumsführung mit der Museumspädagogin Heike Bee-Schroedter. Die Jugendlichen lernten so herausragende Exponate der Ausstellung kennen und waren beeindruckt von der Vielfalt der immer wieder neu und konkret von Künstlern ins Bild gesetzten Caritas, einem Begriff, mit dem sie zunächst nicht viel verbinden konnten.
Wie lässt sich heute Nächstenliebe ganz konkret mit Kunst, mit eigenem künstlerischem Handeln/Tun verbinden? Wie kann das Gesehene auf das eigene Handeln „abfärben“? Das war die Frage, die am Ende des Ausstellungsbesuchs im Raum stand und für die Dietmar Walther den Jugendlichen eine besondere Form von Aktionskunst vorstellte: „Meine Idee ist, dass wir gemeinsam mit älteren Menschen ein Kunstwerk herstellen. Dabei geht es neben der künstlerischen Aktion natürlich auch darum, miteinander kreativ zu sein und gemeinsame Zeit zu verbringen. Um alle – ganz unabhängig von ihren künstlerischen Fähigkeiten – mit einzubeziehen, habe ich mir überlegt, für das Action Painting ein neues Malwerkzeug zu benutzen. Wie wäre es mit leicht lenkbaren, ferngesteuerten Traktoren? Als rollende Pinsel sind sie nicht nur ein Medium, das die Idee des Action Paintings weiterführt, sondern sie verlangen von uns allen ganz neue motorische Fähigkeiten.“
Gesagt – getan: Die Jugendlichen fertigten mit Dietmar Walther eine 2m x3m große Malfläche aus Papier an, versahen sie mit einem Holzrahmen als Begrenzung und probierten zunächst selbst aus, wie sich mit einem ferngesteuerten Trecker Acrylfarbe darauf verteilen ließ, eine ganz individuelle Landschaft aus farbigen Treckerspuren entstand. Diese ungewöhnliche Art ein Bild herzustellen, gefiel allen und motiviert machten sie sich am nächsten Tag auf in das Altenheim St. Johannisstift, das sich im Vorfeld sofort bereit erklärt hatte, bei diesem Workshop mitzumachen.
Die 16 höchst motivierten Bewohnerinnen des Hauses ließen sich die Fernbedienung von Marius, Laura und Sara erklären und los ging’s. Nach und nach entstand durch den Trecker-Pinsel ein Bild aus bunten, übereinander gelegten Farbspuren, das den Moment und die gemeinsame Aktion visuell konservierte.
Das Fazit nach getaner Arbeit war äußerst positiv: „Diese Aktion ist echt mal was Besonderes“, freute sich eine Bewohnerin. Und alle waren sich einig: „Jetzt müssen wir nur noch gemeinsam unterschrieben und dann hängen wir das Kunstwerk auf unserem Flur auf.“
Und auch Laura war beeindruckt: „Das hätte ich nicht gedacht. Die Aktion war einfach toll und richtig schön.“
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