Faszination Fra Angelico
Seit dem ersten Besuch der Nikolaus-Kapelle zu Studienzeiten ist Prälat Prof. Dr. Max Eugen Kemper fasziniert von der Schönheit und der historischen Bedeutung der Fresken des Fra Angelico in der St. Nikolaus-Kapelle im Vatikan. Diese Begeisterung wird er in seinem Vortrag am 6. Oktober 2015 um 19:30 Uhr in der Theologischen Fakultät Paderborn, Hörsaal II teilen.
Im Zentrum des Vortrags stehen das kirchenpolitische und pastoraltheologische Reformprogramm von Papst Nikolaus V., das in den Fresken zum Ausdruck gebracht wird. Ausgehend von den Diakonen Stephanus und Laurentius illustrieren sie, dass unter Nikolaus V. die karitativen Dienste neben der Spendung der Sakramente und der Verkündigung des Glaubens gleichberechtigt angeordnet wurden. Von besonderer Bedeutung ist hier die Darstellung der Almosenverteilung, die deutlich als Aufgabe der Kirche herausgestellt und von Papst Nikolaus V. sehr ernst genommen wurde. So errichtete er im Vatikan ein Armenhaus und ließ jede Woche Lebensmittel an hunderte Arme in der durch politischen Wirren verelendeten Stadt Rom verteilen.
„Bei der Darstellung der Fresken handelt es sich nicht nur um Ereignisse der kirchengeschichtlichen Vergangenheit, sondern hier ist eine Linie erkennbar, die sich von Petrus über Sixtus II. und Nikolaus V. bis hin zum heutigen Papst Franziskus zieht, der sich in allem, was er sagt und tut, auf den Spuren der heiligen Diakone Stephanus und Laurentius bewegt, vor allem in seiner Sorge für die Armen“, sagt Prälat Prof. Dr. Max Eugen Kemper.
Wer neugierig auf die Bilder geworden ist: wir zeigen in unserer Ausstellung vier Aquarelle nach den Fresken Fra Angelicos von Eduard Kaiser aus dem Victoria and Albert Museum in London.
Prälat Prof. Dr. Max Eugen Kemper, Ad fontes. Reformpapstum und Diakonat in den Frau-Angelico-Fresken der Nikolaus-Kapelle im Vatikan, 6. Oktober 2015, 19:30 Uhr, Hörsaal II, Theologische Fakultät Paderborn, Eintritt frei
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