Matinée: „All you need is love!“ Selbst verfasste Texte zu Exponaten der Caritas-Ausstellung
Am Sonntag hatten wir einen besonders schönen Rundgang durch unsere Ausstellung mit der inklusiven Schreibgruppe „(K)ein Kommentar“.
Dr. Heike Bee-Schroedter, unsere Leiterin der Museumspädagogik, berichtet:
Gestern war es endlich soweit: Nach einer langen Vorbereitungszeit und intensiven Proben bereicherte am gestrigen Nachmittag die inklusive Autorengruppe „(K)ein Kommentar“ die CARITAS-Ausstellung mit ihren selbst verfassten Texten zu ausgewählten Exponaten. Musikalisch begleitet wurden ihre Vorträge von der ebenfalls inklusiven Musikgruppe der Veeh-Harfenfreunde unter der Leitung von Annette Kloke.
Viele interessierte Besucher lauschten den Lesungen, die die Autoren direkt vor den Objekten im Museum selbstbewusst und mutig vortrugen. „Ein bisschen Lampenfieber habe ich schon“, gestand Bettina Drewes im Vorfeld. Verständlich, denn vor so einem großen Publikum waren sie und ihre Kolleginnen und Kollegen noch nicht aufgetreten.
Doch die ganze Arbeit, Organisation und Aufregung hat sich mehr als gelohnt: Die Texte – schnörkellos, schlicht und in ihrer Einfachheit poetisch wirkend – eröffneten den Besuchern einen ganz eigenen Blick auf die Exponate, ermöglichte überraschende Perspektiven: So formuliert Käthe Schobel zum Tafelbild des hl. Martin: „Martin gibt ihm ein Stück von seinem Umhang. Er teilt es mit dem Schwert. Der Bettler sagt danke. Ja, das ist doch normal, der sagt danke, wenn man ihm hilft. Dann fühlt sich St. Martin auch gut, er freut sich, weil der Mann ihm dankt. Der Bettler ist dankbar, (…), sein Herz geht auf.“ So treffend und zugleich wohltuend einfach lässt sich das Wesen karitativer Handlung beschreiben.
Die Gruppe, bestehend aus 9 Mitgliedern der Caritas Wohn- und Werkstätten unter der Leitung der ehrenamtlichen Begleiterinnen Monika Lumperda und Annelie Päschke-Kocar, war am Ende der gut 1- stündigen Veranstaltung auch hoch zufrieden und freuten sich über die Möglichkeit ihren ganz eigenen Beitrag zur CARITAS-Ausstellung geleistet zu haben. Das Team um Museumsdirektor Stiegemann betrat mit dieser Kooperation auch museumspädagogisches Neuland und auch hier lässt sich als Fazit formulieren: Eine tolle, das Begleitprogramm bereichernde Veranstaltung, die zur Fortsetzung solcher inklusiven Vermittlungsarbeit ermutigt.
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