Die Vorbereitungen zur Ausstellung laufen auf Hochtouren. Dr. Petra Koch-Lütke Westhues, Kuratorin und Mitarbeiterin unseres Museums, gibt einen Blick hinter die Kulissen:

„Im Rahmen unserer Ausstellungsvorbereitungen kommt es häufiger vor, dass Objekte, die wir gerne ausleihen möchten, konservatorisch betreut werden müssen. Wir übernehmen solche kleineren Maßnahmen gerne, damit die Kunstwerke der Nachwelt erhalten bleiben.

Bei der Vorbereitung der Ausstellung zur Geschichte der CARITAS sind wir auf den Orden der Alexianer gestoßen. Diese Gemeinschaft kümmert sich ohne Unterbrechung seit dem Mittelalter bis heute um Kranke und vor allem um psychisch kranke Menschen. In den entstehenden Städten in den Niederlanden und am Niederrhein schlossen sich seit dem 13. Jahrhundert fromme Männer zusammen, um gemeinschaftlich zu leben und gottgefällige Werke zu tun. Zur Zeit der ersten großen Pestepidemien Europas in der Mitte des 14. Jahrhunderts etwa übernahmen sie vielerorts die Pflege der Kranken und die Bestattung der Toten. Nach und nach wurde daraus eine bis heute im Bereich der Krankenpflege und Psychiatrie tätige Gemeinschaft.

Eine frühe Ordensniederlassung befand sich im belgischen Mechelen. Von dort stammt ein reicher Schatz an Gemälden und Archivalien, der heute in Löwen verwahrt wird. Aus dem dortigen Museum leihen wir das auf Holz gemalte Gemälde „Die Alexianer-Brüder von Mechelen“ aus.

Die Alexianer von Mechelen genossen, spätestens seit sie die vielen Verwundeten nach der Explosion der Zandpoort im Jahr 1546 versorgt und die Toten begraben hatten, hohes Ansehen. Entsprechend würdevoll und mit gefalteten Händen werden die fünf Alexianer auf den beiden Flügeln wiedergegeben. Einer von ihnen war Bruder Emmanuel Verschueren, der Obere des Klosters zwischen 1630 und 1635. Er ist kniend im Vordergrund des linken Flügels dargestellt. Seine Hände ruhen auf einem Schädel, der auf einem geschlossenen Buch liegt, daneben ein Veilchen. Diese Symbole verweisen auf die Vergänglichkeit des Lebens, die Flüchtigkeit des Wissens und das Leben nach dem Tod.

Im Rahmen unserer Leihverhandlungen stellte sich heraus, dass die beiden Tafeln restaurierungsbedürftig sind. Daher knüpfte die Kollegin im Museum Leuven, Marjan Debaene, einen Kontakt zur Restaurierungsfirma IPARC – International Platform for Art Research and Conservation in Löwen. Das untere Foto zeigt den Restaurator David Lainé bei der Arbeit an einer der beiden Tafeln. Auf dem oberen Foto sind die beiden Tafeln in restauriertem Zustand zu sehen – genau so, wie sie unsere Besucher vom 23. Juli an bewundern können.“

© David Lainé/IPARC, Belgium

© David Lainé/IPARC, Belgium