Einladung zum Workshop „Der gute Samariter und die Kritik der Sklavenmoral“ mit Philosoph Dr. Michael Lönz

Wer kennt nicht das Gleichnis des Barmherzigen Samariters, in dem der Mann aus Samaria einem Verwundeten half, obwohl er von diesem eigentlich als Ungläubiger angesehen wurde. Gerade weil er mehr tut, als von ihm verlangt wird, gilt der Samariter als moralisches Vorbild. Zahlreiche Künstler setzten sich in ihren Werken mit dem Gleichnis auseinander. Wir zeigen in unserer Ausstellung hochkarätige Beispiele darunter etwa das Reichenauer Evangelistar oder aber eine Gemälde von Ferdinand Hodler.

Doch, ist das Verhalten des Samariters moralischer oder besser als das derer, die das Gesollte tun? Auf diese Frage antwortete im Mittelalter die Theorie der Supererogation, die Handlungen umfasst, die jemand tut, obwohl es nicht seine Pflicht ist. Diese geriet mit der Reformation als Paradebeispiel der Werkgerechtigkeit in Verruf und wurde keiner ernsthaften moralphilosophischen Betrachtung mehr für Wert gehalten. Erst in der jüngeren Vergangenheit hat vornehmlich in der angelsächsischen Philosophie eine Neubesinnung auf die Supererogation stattgefunden.

Am 5. September bieten wir einen Workshop zu diesem Thema an, zu dem wir herzlich einladen. Unter der Leitung von Dr. Michael Lönz, wird der Frage nachgegangen, ob eine Neubesinnung uns zu einer erweiterten Sicht der Barmherzigkeit führen kann, die zudem eine Antwort auf die zentrale Herausforderung einer empathischen Wertordnung als „Sklavenmoral“ durch Nietzsche ermöglicht.

Der Workshop findet statt am 5. September von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Diözesanmuseum Paderborn. Der Unkostenbeitrag beträgt für den Rundgang durch die Ausstellung 5 Euro. Anmeldung unter 05251 125-1400